Es hat die ganze Nacht geschneit, das Thermometer zeigt -5 Grad und der Weg zum Flugplatz dauert doppelt so lang auf Grund der rutschigen Straßenverhältnisse. Am Platz angekommen hole ich den Schüssel, die nötigen Unterlagen und eine Wettereinschätzung von Armin, unserem Flugleiter heute. Nach ihm ist es zwar rutschig auf der Bahn und um uns herum gibt es immer wieder Zellen in denen es schneit. Diese komme aus Norden sollte aber für Runden um den Platz kein Problem darstellen. Der Spread ist bei 4 Grad und aktuell solch sich nicht mehr viel verändern.
Fliegen bei Eis und Schnee geht das? Naja auf dem Platz selbst ist es genau so rutschig wie auf der Straße auch aber in der Luft ist liegt kein Eis. Ein Flug bei so kalten Temperaturen ist jedoch nicht zu unterschätzen. Wir haben einige Zeit mit Wettervorbereitung verbracht und die Vorflugkontrolle gemeinsam gemacht, sonst mache ich dies alleine und der Fluglehrer kontrolliert.
Vor dem Motorstart ein paar allgemeine Infos: Beim rollen ist es sehr rutschig, den Flugzeugreigen haben ein Aufgabe, diese ist geradeaus zu rollen, mit ihren Spurrillen sind sie damit perfekt dafür gegeiten. Ein stoppen ist jedoch schwieriger. Somit ist auch ein Startabbruch früher zu entscheiden. In der Luft ist es sehr kalt und es muss mit Vereisung gerechnet werden. Außerdem ist bei einfliegen in eine Wolke mit einem Sichtrückgang auf ein Minimum zu rechnen. Hier kann die Sicht schnell ganz verschwunden sein und man sieht nur noch weiß.
So jetzt aber Motor an und aufgeht es. Naja nicht ganz so schnell. Nicht nur uns im Cockpit ist es kalt auch der Kolbenmotor der D-EFXF friert und brauch ein paar Anläufe bis er an ist. Wir rollen vorsichtig über den Platz zur Piste und starten nach dem Abflugcheck ohne Zwischenfälle. In der Luft ist der Ausblick gigantisch. Alles ist weiß und stellenweise sind Wolken zu sehen aus denen es sichtlich schneit und hier keine Sicht hindurch ist. Über uns ist blauer Himmel. Wir schalten die Heizung ein und genießen etwas die Landschaft. Im laufe des heutigen Programms fliegen wir einmal in die Nähe einer Wolke und ich stelle fest wie schnell die Sicht verschwindet, gewinne aber die Erfahrung, dass ich solche eine Situation handeln kann.
Wir machen drei Landungen bis wir zurück zur Halle rollen und die Maschine abstellen. Abschließend muss ich mich bei Martin bedanken. Die Erfahrung war riesig und ohne Ihn rechts von mir hätte ich den Weg zum Platz nicht angetreten. Aber er hat mir gezeigt, dass fliegen im Winter möglich ist und das es Spaß macht. Man benötigt zwar einiges an Vorbereitung und sehr viel Arbeit und Einschätzung im Cockpit aber ich würde sofort wieder einsteigen und abheben auch bei 10 cm Schnee auf der Piste.