Es ist Mitte August und heute mittag war ich wieder beim Regierungspräsidium in Freiburg. Diesmal für die Sprechfunkprüfung. Wir waren drei angemeldete Prüflinge, ein Segelflieger, ein
Hubschrauber Schüler und ich. Meine beiden Kollegen haben das Ziel heute ihr BZF 2 zu bekommen und ich das BZF 1.
Nach einer kurzen Vorstellung der Prüfer (zwei Personen) wurden die beiden anderen aus dem Raum gebeten und ich blieb alleine zurück. Ich wusste was nun kommen wird. Ich bekomme einen Text mit
Luftfahrtrelevantem Inhalt und soll diesen übersetzten. In der Vorbereitung habe ich schon einiges Luftfahrtrelevantes auf englisch gelesen um mich vorzubereiten. Damit war es keine Überraschung
als ich nach einer kurzen Erklärung was nun passiert diesen besagten Text vorgelegt bekam. Ich hatte einige Zeit mir den Text durchzulesen und alles genau anzusehen. Ich bestätigte das ich soweit
sei und sollte nun den Text übersetzten. Die Übersetzung muss dabei nicht wörtlich und super korrekt sein. Wichtig ist hier mehr das der Inhalt klar ist und luftfahrtrelevante Begriffe korrekt
übersetzt sind. Ein nicken und ein paar Tipps wie das ein oder andere Wort besser übersetzt werden könnte und der erste Teil war geschafft.
Nun Teil zwei. Hier durften die beiden anderen wieder herein und wir bekamen unsere Flugstrecke genannt. Wir werden von Saarbrücken nach Nürnberg fliegen. Passend dazu gibt es die entsprechenden
Anflugblätter und Rollkarten. Auch hier bekamen wir wieder Zeit diese Karten genau anzusehen und uns entsprechend zu markieren. Vor Beginn bekam ich noch den Hinweis, dass ich entweder den Abflug
oder den Landeanflug auf Englisch machen sollte. Ich entschied mich den Abflug in Englisch zu vollziehen um das schnell hinter mich zu bekommen.
Aufgeht es: Sprechen durften wir, wie im realen Leben auch, wenn gerade kein anderer am sprechen war. Ich meldete mich bei Saarbrücken Ground (Rollkontrolle) und erbat das Rollen für ein Flug von
Saarbrücken nach Nürnberg über Echo (Pflichtmeldepunkt) außerdem gab ich den Kennbuchstaben der ATIS an, welche uns zuvor vorgelesen wurde. Mein Helikopter Kollege vergas diesen und musste
daraufhin das gesamte Wetter zurücklesen. Das ist nicht nur viel Informationen auf kurzer Zeit sondern auch noch mehr Stress in der Prüfung. Ich hingegen bekam die Bestätigung und lass meine
Rolleinweisung zur Piste 09 zurück. Während der Ausbildung haben wir hier einige Schwierigkeiten gelernt. So war ich auf plötzlich gemeldete Bauarbeiter, andere Flugzeuge und Vogelschwärme
gefasst. All dies blieb mir in der Prüfung erspart nur am Start musste ich auf Wirbelschleppen eines vorausfliegenden Airbus achten. „D-ENKR, follow the published VFR route, cleared for take-off
runway 09“ und schon war ich in der Luft. Eine VFR route ist auf dem Anflugblatt eines Flughafens eingezeichnet und erwartet eine besondere Richtung vom Piloten zufliegen bevor direkt auf Kurs
zum Pflichtmeldepunkt geflogen wird. Ich erreichte nach ein paar Funkwechsel Echo 1 und verlass Saarbrücken.
In Nürnberg begann ich als erstes zu sprechen und hatte einen Anflug über Oscar geplant. Dieser liegt im Nordosten. Die Prüfer sahen mich kurz an und erklärten mir das Sierra (Nordwesten) wohl um
einiges besser auf der Flugroute liegt und ich durfte erneut beginnen. Puuuhh…. Zu der Zeit war ich sehr aufgeregt einen Fehler gemacht zu haben, später stellte sich heraus das so etwas der
simulierten Prüfung geschuldet ist und absolut kein Problem darstellt. Also Anflug über Sierra nach Nürnberg. In der Vorbereitung habe ich hier einiges über Halteverfahren auf der eigenen und der
gegenüberliegenden Platzseite (Achtung, hier muss ein kreuzen des Platzes genehmigt werden) gelernt. Jedoch auch hier ging es sehr einfach von der Hand und durfte direkt in den Queranflug und
schnell darauf lass ich schon „D-ENKR, Piste 28 Landung frei“ zurück. Am Boden angekommen erwartete mich Rollkontrolle. Dies hat einiges an Rollwege in der Verantwortung und ich erwartete einige
Anweisungen nachdem ich die Piste über Rollweg Delta verlassen habe. Der Prüfer hatte jedoch eine Überraschung für mich parat und so erwartete mich hier ein Follow Me Car und ich durfte nach
erreichen der Parkposition direkt die Frequenz verlassen. Geschafft!
Vielleicht war es meiner Sicherheit die ich ausgestrahlt habe, meinen Antworten, oder der gute Willen der Prüfer, aber so schwer war es garnicht. Meine beiden Kollegen haben hier den ein oder
anderen Stein in den Weg gelegt bekommen. Jedoch war ich perfekt vorbereitet und hätte auch diese meistern können. Ich habe mich aber auch sehr gut vorbereitet gefühlt und würde wieder mit
Fluglehrerteam.de lernen.
Jetzt ist die gesamte Theorie geschafft, nun heißt es fliegen!
Sportfliegergruppe Schwenningen a. N. e.V.
Ausbildungsleiter - Armin Schneider
Spittelbronner Weg 62
78056 Villingen-Schwenningen